Springe direkt zu Inhalt

"Der Hund Ende, das Schloss Immer. Zum altneuen Faszinationstyp Liebesallegorie im Spannungsfeld von Abstraktion und Hyperkonkretion", Zürcher Online-Kolloquium in Kooperation mit der DFG-Forschungsgruppe 2305 vom 4.-5. Juni 2021

Zürcher Online-Kolloquium

Zürcher Online-Kolloquium

Datum: 4.-5. Juni 2021

Zum Faszinationspotential mittelalterlicher Liebesallegorien gehört eine spezifische Verdichtung von Raum-Zeit-Konstellationen. Wenn der Hund ‘Hoffen’ sich unerwartet losreißt, geht dann für den Jäger alle Erfolgshoffnung verloren oder wird sie im Gegenteil potenziert, weil ‘Hoffen’ ausgerechnet zum Wild hin (ent-)läuft? Durch gezielte Engführungen von Allegorie und Erzählwelt entsteht nicht nur Polyvalenz, sondern auch beträchtliche Komik. Fragen nach Formen und Funktionen von Ironie oder Parodie sind zum großen Teil noch ungeklärt.

Das Kolloquium versteht sich als Beitrag zu einer vergleichenden Poetik lusorischer liebesallegorischer Novation. Wie verschränken sich im historisch erfolgreichen Modell Liebesallegorie ‘alte’, z.T. gegenläufige Traditionen zu ‘neuen’, intertextuell dichten Rekombinationen?

Die Veranstaltung findet als Online-Format via Zoom statt. 

Programm

4. Juni 2021

14.15–14.30

Susanne Köbele (Zürich)

Begrüßung und Einführung

14.30–15.30

Sonja Glauch (Erlangen)

Allegorie zwischen Weltverstehen und Redeschmuck

15.30–16.30

Christiane Reitz (Rostock)

Jagen und Begehren. Ovids Jagdgründe als Landschaft der Liebe

16.30–17.00

Kaffeepause

17.00–18.00

Tim Huber (Zürich)

Waldgeschrei und süezez klaffen. Zur allegorischen ‚Soundscape‘ in Hadamars von Laber Jagd

18.00–19.00

Bernd Straußberger (Erlangen)

dâ mac ouch wol entspringen diu leckerîe (Str. 447). Allegorische Räume, Canifizierungen und ihr Zusammenspiel in Hadamars Jagd

5. Juni 2021

08.45–09.00

Susanne Köbele und Tim Huber:

Zwischenbilanz

09.00–10.00

Richard Trachsler (Zürich):

Von der Rose zum Hirsch. Bemerkungen zur altfranzösischen Liebesjagd

10.00–11.00

Julia Weitbrecht (Köln):

Jagdlust und Liebesglück. Jagd in der höfischen Literatur

11.00–11.30

Imbißpause

11.30–12.30

Ramunė Markevičiūtė (Berlin, FU):

Die Jungfrau Maria als Minneburg. Theologische Allegorie in Grossetestes Château d‘Amour

12.30–13.30

Bent Gebert (Konstanz):

Allegorische Infrastrukturen